Eindrücke Leipziger Buchmesse

„Leipzig liest“ von A. Pedron

Vom 15. bis zum 18. März stand Leipzig ganz im Zeichen des Buches, denn wie jedes Jahr fand dort auch heuer die Leipziger Buchmesse statt. Nach der Frankfurter Buchmesse ist die Leipziger Buchmesse die größte Messe Deutschlands und hat dadurch großen Einfluss auf den Buchmarkt. Auch das EHB-Team Vinzentinum war in Leipzig dabei.

Der Schwerpunkt der Buchaustellung war heuer auf die osteuropäische Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus gelegt. Zahlreiche Medien, Verlage und Autoren beteiligten sich an der Großveranstaltung. Auf vier große Hallen verteilt fand man alles, was das Leserherz begehrt: Belletristik, Sach- und Fachbücher, Zeitschriften, Comics, Hörbücher, e-books, elektronische Lesegeräte [Kindle] und vieles mehr. Außerdem fanden zahlreiche Lesungen, Buchvorstellungen und Diskussionsrunden statt. Eine eigene kleine Messe innerhalb der großen bildete die Antiquariatsmesse, in der alte Bücher, Landkarten, Graphik und Autographen zum Verkauf angeboten wurden. Dieser Teil der Messe interessierte die EHB-Mitarbeiterinnen besonders. Es wurde so manches Buch entdeckt, welches sich auch im EHB-Katalog befindet. Nebenbei bekam man ein ungefähre Vorstellung davon, mit welchen Preisen die alten Bücher gehandelt werden und wie wertvoll manche Werke sind.

Wie jedes Jahr wurde der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen: In der Kategorie Belletristik gewann ihn Wolfgang Herrndorf mit seinem Roman „Sand“. Bemerkenswert ist auch der Roman „Am schwarzen Berg“ von Anna-Katharina Hahn, die als Mitfavoritin galt. Jörg Baberowski setzte sich mit seinem Buch „Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt“ im Bereich Sachbuch durch. In der Kategorie Übersetzung gewann Christina Viragh mit ihrer Übersetzung von Péter Nádas „Parallelgeschichten“.
Ein für bibliophile Zeitgenossen sehr interessantes Sachbuch, welches für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, beschäftigt sich mit der Geschichte des Papiers, nämlich Lothar Müllers Werk „Weiße Magie. Die Epoche des Papiers.“ Das Papier, welches seinen Weg über China nach Ägypten und dann nach Europa fand, kann gewissermaßen als „der Grundstoff unserer Zivilisation“ betrachtet werden, wie die Jury in ihrer Kritik treffend bemerkte.

Ein weiteres Highlight auf der Messe war das von der mobilen Bibliothek „Skoobe“ organisierte Staffellesen. Dabei mussten die Teilnehmer jeweils einen Satz aus einem Buch vorlesen, ohne dass dabei der Lesefluss unterbrochen wurde. Insgesamt nahmen 2012 Menschen am Staffellesen teil und der alte Guinness-Weltrekord von 415 Teilnehmern konnte mehr als klar geschlagen werden. Außerdem fand auf der Messe der Cosplay-Wettbewerb statt: Zahlreiche als [japanische] Manga-Comicfiguren verkleidete Menschen bevölkerten die Buchmesse und boten ein buntes Bild.
Als Rahmenprogramm zur Leipziger Buchmesse fand unter dem Motto „Leipzig liest“ das größte europäische Lesefest statt, an dem die ganze Stadt Leipzig beteiligt war. So fanden in hunderten von Pubs, Restaurants, Cafés, Kinos, Buchhandlungen, Theatern, Schulen, Universitäten, ja sogar im Zoo, Autorenlesungen statt.
Die Leipziger Buchmesse war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg: 163.500 Besucher haben daran teilgenommen – und EHB war live dabei!