Bibliothek des Kapuzinerklosters Neumarkt
Das Kapuzinerkloster Neumarkt wurde in den Jahren von 1617-1621 erbaut. Der Baumeister von Klosterseite aus war der Neumarktner P. Angelus Pichler, der durch mehrere Klosterbauten in Bayern und Böhmen große Bauerfahrung besaß. Die Bibliothek war anfangs in denselben Räumen wie heute, vielleicht etwas größer. Die vielen Bücher aus der Gründungszeit des Klosters zeigen, dass neben Disziplin und Observanz auch die Pastoral hoch geschätzt wurde. In der Bibliothek fanden die Brüder, die neu in dieses Kloster versetzt wurden, alle gewohnten Standardwerke sowie jeweils das zeitgemäße Angebot an guten Büchern. Neben dem Refektorium und dem Betchor war die Bibliothek der dritte wichtige Gemeinschaftsraum.
Leider wurde 1979/80 bei der Verpachtung des Westflügels an das Weiße Kreuz auch die Bibliothek in Mitleidenschaft gezogen. Die alten Holzstellagen wurden entfernt, die Bücher zwischengelagert und dann in Eisenstellagen eingeordnet, die im Gang des Westtraktes im Klaustrum eingerichtet wurden. Bei dieser Operation ist es aus Unachtsamkeit wohl auch zu Buchverlusten gekommen, die v.a. naturwissenschaftliche Bücher betroffen haben. Den eigentlichen Bestand an Büchern wollte vor allem P. Nikolaus Ghencev neu ordnen. Er stellte die Bücher eher der Größe und Form nach zusammen und begann einen großen Personen- und Sachkatalog, den er allerdings nicht über den Anfang hinausbrachte.
Die Bibliothek umfasst ca. 6.400 Werke, davon 3.323 mit Erscheinungsdatum vor 1900, der Rest entfällt auf modernere Veröffentlichungen nach 1900.
Walter Garber, Die Kapuzinerbibliotheken von Lana und Neumarkt, Brixen 2010
Kontakt
Kapuzinerkloster Neumarkt
Boznerstraße 2
I-39044 Neumarkt
Ansprechpartner: Guardian P. Bernhard, Rudolf Frei
Tel: [+39] 0471 812214
Fax: [+39] 0471 823917
Email: neumarkt@kapuziner.org
Website: www.kapuziner-suedtirol.org
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